In Johannes 15,8 sagt Jesus klar: “Hierin wird mein Vater verherrlicht, dass ihr viel Frucht bringt und meine Jünger werdet.“ Was ist ein Jünger, wie werde ich ein Jünger und wie kann dies Fruchtbringend sein, so dass mein eigenes Leben Gott verherrlicht? Dabei wird noch „Jünger werden“ als Prozess dargestellt – was bedeutet das? Diese knappe und doch präzise Aufführung soll dir auf deinem Weg mit Gott helfen.
Jünger sein: Nah bei Gott sein
Gott schuf uns Menschen als ein Gegenüber zu ihm (1.Mo.1,27). Bereits von Anfang an war Gottes Wunsch und Verlangen in Beziehung mit uns, den Menschen zu leben (Eph.1,4-5). Er selbst möchte in uns wohnen. Als Christen glauben wir, dass der Sinn menschlichen Lebens in der Beziehung zu Christus liegt. Es geht nicht darum im Alltag etwas Zeit zu finden, die ich mit Gott z.B. im Gebet verbringe, sondern zu jeder Zeit des Tages mir seiner Nähe bewusst zu sein und so auch zu leben. Das meint mit anderen Worten: Gott in meinen Alltag zu integrieren, meinen ganzen Tag in einer Gottesbeziehung zu leben.
Jünger sein: Eine Liebe zum Herrn
Gott zu lieben spricht nicht nur von einem Gefühl, sondern von einer persönlichen Willenskraft. Gott selbst jedoch hat uns zuerst geliebt (Röm.5,8) und aus dieser heraus einen Weg geschaffen um mit uns ewige Gemeinschaft haben zu können (Joh.3,16). Gottes Liebe ist bedingungslos. Wir müssen nicht erst warten, bis wir die Liebe Gottes bekommen können. Er liebt uns wie wir sind. Wir müssen ihm jedoch gehorsam sein um Segnungen zu empfangen. Lieben wir nun Gott wirklich, so sollen wir ihn vor alle anderen Dinge stellen (Lk.14,26) und dies mit unserm Leben zum Ausdruck bringen, durch:

► Dankbarkeit zu Gott selbst (Kol.1,12);
► Freude über ihn (Ps.32,11);
► Wunsch nach Gemeinschaft mit ihm;
► Lebensstil – Christus ähnlich werden – auch gerade im praktischen Alltag,
► Barmherzigkeit zeigen beim Ausführen des Missionsbefehls;
► Bereitschaft Gott Opfer zu bringen (Mt.11,29);
► Gehorsam seinem Wort/ seiner Führung gegenüber;
► Unsere Liebe in Worten ausdrücken – im Lobpreis, Gebet, Anbetung.
► Korrektur annehmen zu können (2.Tim.3,16)
► Etc.
Gott zu erfreuen bedeutet, ihn und seine Wünsche an die erste Stelle unseres eigenen Lebens zu setzen. Du kannst selbst eine Menge lernen/ dir anstudieren, du kannst dich ideal vorbereiten- z.B. für einen Einsatz. In der Krise jedoch ist was dich in deinem Leben trägt, deine Christusbeziehung. Wenn alle dich verlassen, wenn du alleine stehst, Gott ist da denn er ist treu (2.Tim.2,13).
Jünger sein: Eine Liebe für die Gemeinde Jesu
Wahre Jüngerschaft ist u.a. von der Liebe untereinander (Joh.13,34-35) gekennzeichnet und geprägt. So wird durch diese Glaubensgemeinschaft (in enger Verbindung wie Vater und Sohn selbst) Christus erkennbar (Joh.17,19-21). Der Glaube, sein Leben als Christ alleine managen zu können, führt in einen Irrweg. Wir brauchen einander- einer die ausgelebten (!) Begabungen des anderen, um im Glauben zu wachsen. Dabei ist jeder aufgefordert aus Liebe zum Nächsten diese Gaben, durch die Hilfe der Gemeinschaft kennen zu lernen und selbst damit zu dienen. Doch weiter, und wir brauchen dies alle, dient die Gemeinde zur: Ermutigung (Hebr.3,13), Auferbauung (Röm.14,19), Vergebung (Eph.4,32), Lehre (Kol.3,16), Ermahnung (Kol.3,16), Lastenteilung (Gal.6,2), zum Trost (1.Thess.4,18), Gebet füreinander (Jak.5,16), usw., was ich ebenso nicht nur austeilen, sondern auch annehmen können muss.
Jünger sein: Eine Liebe zu Gottes Wort
Die Bibel ist das Wort Gottes, mit welchem er uns in der Gerechtigkeit lehren, unterweisen und zurechtwiesen möchte (2.Tim.3,16).   Wir können Gott nur besser kennen lernen und ebenso seine Pläne für diese Welt und uns persönlich, wenn wir die Bibel lesen und von ihr lernen. Die Bibel ist es zu aller erst, die uns auferbaut (Apg.20,32); uns Frieden (Ps.119,165) und Hoffnung (Röm.15,4) gibt; Weisheit lehrt (Ps.119,98- 100.130). Nur wenn wir selbst Gottes Wort lieben und offen für Belehrung sind, als auch diese Lehren in unserem täglichen Leben umsetzen und uns Gott ganz unterordnen (Joh.13,17; Jak.1,22) bekommt unsere Liebe zu Gottes Wort Ausdruck.
Jünger sein: Unseren Herrn anbeten
Der Mensch wurde zur Anbetung geschaffen. Unser Verlangen als Gottes Kinder etwas anzubeten, soll allein Gott gegenüber ausgedrückt werden (Ps.81,10-11). Gott anzubeten- einfach für das was er ist (heilig, treu, gerecht, lieb, barmherzig, weise, allmächtig, gegenwärtig, etc.) &– was durch unsere Worten, als auch durch unseren Lebensstil geschieht und ihn dabei zu lobpreisen (Loben und Preisen) soll zu allen Zeiten und unter allen Umständen geschehen. Ps.50,23 zeigt, dass dies oft herausfordernd ist, doch Gott uns gerade darin eine Verheißung gibt und uns begegnen wird. Fest zu halten ist dabei auch unsere eigene Herzenshaltung (1.Chr.28,9). Gott kennt uns (Jer.17,9) und sehnt sich nach Wahrheit (nicht geheuchelten Dingen). Hierbei eine praktische Hilfestellung durch eine Frage: Nach was und auf welche Weise streben wir wirklich? &– Nach Ansehen vor Menschen, Reichtum, materiellen Dingen, etc.- oder danach zu lernen Gott mit Worten und Leben anzubeten und ihm dabei unser Herz und unser Verlangen hinzuhalten, so dass er unser Leben führen kann?
Jünger sein: Gottes Ziele über die eigenen setzen – ein Diener Gottes sein
Leicht gesagt aber schwer getan. Ein paar Fragen zu diesem Thema:
Wie sieht es damit aus dem Nächsten zu dienen und die eigenen Bedürfnisse zurück zu stellen (Mt.16,24)?
Was ist mit der Stillung von Süchten in unserem Leben (5.Mo.5,7)?
Reden wir schlecht über andere (2.Tim.1,13).
Können wir für die beten, die gegen uns stehen (Mt.5,44)?
Gehen wir dem Missionsauftrag nach und erzählen auch anderen von Christus (Mk.16,15)

Gott fordert uns auf IHM nachzufolgen- heilig zu leben. Die Gesellschaft soll erkennen, dass wir für Gott leben, anders wie diese Welt- ihr nicht gleichförmig sind (1.Petr.2,9; 1.Joh.2,6). Wir sollen in unserem Denken verwandelt und erneuert werden, wie es die Schrift lehrt (Röm.12,2). In all den genannten Punkten ist das Wort „dienen“ von großer Wertigkeit. Dienen wir wirklich Gott und wissen daher durch sein Wort/ auch durch das Vorbild Jesu selbst, was dies für eine Haltung als auch was für einen Dienst es am Nächsten mit sich bringt? Oder dienen wir unserem eigenem Ansehen und Ruhm? (Mt.6,24).

In all dem Genannten ist Gott nicht ein Gott, der versucht uns in etwas, oder in Aufgaben hinein zu pressen/ zu zwingen. Nein, er wartet auf uns, auf unsere Nachfolge aus eigenem Willen und von ganzem Herzen. In Ps.23 sehen wir Gott der seine Schafe/ uns als guter Hirte führt. Damit zeigt er seine Vaterschaft, die er mit uns teilen und mit der er uns leiten möchte.
Wie du mit einem Leben als Jünger beginnen kannst, liest du hier:
Gott möchte, dass alle Menschen gerettet werden (1.Tim.2,4). Der erste Schritt um Christus nach zu folgen und somit überhaupt in den Prozess der Jüngerschaft zu kommen, ist deine eigene Entscheidung hierzu. Es beinhaltet Gott klar zu sagen, dass du dir Veränderung in deinem Leben wünscht und Ihm nachfolgen möchtest, was ebenso heißt, dass du dich auf einen Prozess der Vergebung, des Loslassens von alten Dingen, etc. mit Seiner Hilfe einlässt. Dabei darfst du wissen: Gott kennt dich bereits. Er hat schon jetzt eine Bestimmung für dich, weil er dich als sein Kind liebt (Joh.1,11-13; Eph.1,3-6). So darfst und sollst du selbst in diesem Prozess von Jesus (der Bibel), seiner Hingabe und seinem Vorbild lernen.

Frage: Möchtest du dich überhaupt für ein Leben mit Christus entscheiden und von ganzem Herzen lernen dieses im Alltagsleben um zu setzen? Dann sage ihm dein Anliegen gerade mit deinen eigenen Worten, oder nutze das angeführte Gebet. Sei in diesem nicht leichtfertig, da wir unsere Gelübde vor Gott auch zu erfüllen haben (Pred.5,3):

„Herr Jesus, du sollst der Herr meines Leben sein! Ich erkenne, wie sehr du mich liebst und entscheide mich mein Leben ab jetzt unter deiner Führung zu gestalten. Vergib mir, wo ich deine Gebote und dich selbst verachtet habe und schuldig geworden bin- an dir und auch an den Menschen. Ich erkenne deine Herrschaft an und bitte dich: Schenke du mir ab jetzt Kraft und Mut deinen Willen zu tun und dir zu gehorchen, wohin auch immer du mich senden magst. Deine Sicht für die Menschen und diese Welt soll auch meine Sicht werden. Und ich möchte anfangen den Missionsauftrag hier zu leben, wo du mich hingestellt hast. Herr, Danke für deine Gnade über meinem Leben, dass du mir vergeben hast und ich dich erkennen darf und dein Kind sein darf.“ AMEN.
Noch ein Rat für dich
Mach dir keine Sorgen darüber, dass du etwas falsch machen, oder Gott im allgemeinen ungehorsam sein könntest (1.Petr.5,7). Gott sagt, dass er dich nicht verlassen wird (Hebr.13,5; Mt.28,20) und leiten möchte (Ps.32,8). Solange du dich ihm anvertraust- du ein ehrliches und offenes Herz für Gott hast, solange wird er dich korrigieren und deine Wege führen (Ps.37,3-5).